Zu einem tollen Abendessen gehört am Ende ein Espresso. Oder etwa nicht? Annäherung an eine schöne und etwas rätselhafte Tradition.
Was für ein Abend. In geselliger Runde mit der Familie und guten Freunden haben wir ein Fünf-Gänge-Menü beim Italiener genossen. Jetzt ist der Nachtisch verputzt. Und die Käseplatte auch. Eigentlich platzen wir aus allen Nähten, da meldet sich im Kopf noch eine Stimme zu Wort: „Jetzt ein Espresso – das wär’s!“ Okay, manchmal kommt die Stimme nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Mund des Kellners: „Darf’s noch ein Espresso sein?“ – Womöglich geht der sogar aufs Haus. Wer kann da schon Nein sagen?
Geschmacksexplosion und Energiekick
Und es stimmt ja auch: So ein Espresso nach dem Essen tut gut. Eine letzte Geschmacksexplosion im Mund mit nussig-schokoladigen Aromen. Das angenehm wärmende Gefühl, wenn der Kaffee durch den Körper fließt. Nicht zu vergessen: der leichte Energiekick durch das Koffein, der das „Völle-Koma“ vertreibt und uns fit für den Heimweg macht. Und mal ehrlich, irgendwie fühlt es sich doch so an, als räume der Espresso da unten im Magen tatsächlich auf.
Andererseits: Kann so ein Kaffee oder Espresso nach dem Essen nicht kontraproduktiv sein? Schließlich können wir einen Energieschub gegen 22:17 Uhr nicht immer gebrauchen. Dann etwa, wenn wir ins Bett müssen, weil wir am nächsten Tag früh aus den Federn müssen. Aus Sorge später hellwach unter der Decke zu liegen, verzichten manche Menschen grundsätzlich auf den abschließenden Espresso. Was also hat es wirklich auf sich mit dieser kulinarischen Sitte? Und: Tut sie gut oder schadet sie eher?
Gut für die Verhandlung – und für den Darm
Wer nach dem Ursprung dieser Tradition sucht, findet verschiedene Erklärungen. So besprechen Spanier zum Beispiel Geschäftliches oft erst nach dem Essen. Da hilft ein Kaffee, um während zäher Verhandlungen konzentriert zu bleiben. Endgültig klären lässt sich die Herkunft der Sitte wohl nicht. Fest steht, dass sie vor allem in Europa ihren festen Platz hat. Und das nicht nur im Süden von Italien bis Griechenland, sondern auch in Frankreich und erst recht im Norden von den Niederlanden über Dänemark bis Schweden, wo die Menschen abends noch ihren Filterkaffee genießen.
Einfacher als die Forschung nach dem Ursprung gestaltet sich die Beantwortung der Frage nach dem Effekt. Das Wichtigste zuerst: Ein Espresso regt nicht die Verdauung an. Innerhalb von 30 Minuten nehmen Magen und Dünndarm das Koffein auf und verteilen es im gesamten Körper. Beim Entleeren des Magens helfen sie jedoch nicht. Dafür beschleunigen sie die anschließenden Prozesse. Konkret kann Kaffee die Darmaktivität anregen und die Entleerung des Darms beschleunigen. Gesundheitlich ist so ein Kaffee nach dem Essen übrigens unbedenklich. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wer an Eisenmangel leidet, sollte seinen Arzt fragen, ob ein Kaffee nach dem Essen grundsätzlich in Ordnung geht. Grund: Im Kaffee stecken Polyphenole, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Eisen so fest binden, dass sie der Darm nicht aufnehmen kann.
Typ- und Trainingsfrage
Ob jemand nach einer Tasse Espresso zu später Stunde mit Einschlafproblemen kämpft, ist Typ- und Trainingsfrage. Zunächst wirkt Koffein tatsächlich belebend auf den Körper. Es verdrängt den körpereigenen Botenstoff Adenosin, dessen Aufgabe darin besteht, uns Müdigkeit zu signalisieren. Und so weisen manche Studien darauf hin, dass zu viel Koffein vor dem zu Bett gehen die Schlafenszeit verkürzen kann. Ob das auf den einzelnen zutrifft, ist die erwähnte Typfrage. So stellen Experten fest, dass manche Menschen Koffein effektiver verarbeiten und teils nach einer Tasse Espresso sogar besser schlafen als ohne. Hinzu kommt die Übung: Wer regelmäßig abends nach dem Essen Kaffee oder Espresso trinkt, dessen Körper gewöhnt sich daran. Millionen Italiener sind der Beweis.
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