Kaffee-Geschichte Teil 1: Die Entdeckung des Kaffees

Kaffee gibt es schon ewig, oder? Aber wo genau kommt er her und wer hat ihn entdeckt? Davon erzählen viele Geschichten. Die bekannteste Legende berichtet über die Entdeckung des Kaffees durch einen Schafhirten. Sie besagt, dass ein Hirte in der äthiopischen Region seine Schafe beobachtete, nachdem sie Kaffeekirschen gefressen hatten. Sie tollten gut gelaunt umher und brauchten viel weniger Schlaf – das Koffein war entdeckt!

Die Hirten erkannten beim Aufguss der Samen die anregende Wirkung des Getränks. Die Legende berichtet weiter, dass ein Kaffeezweig mit Früchten ins Feuer fiel und einen herrlichen Duft verströmte. So entstand die Idee der Kaffeeröstung und viele erzählen diese beliebte Kaffee-Geschichte. Daneben gibt es noch weitere Theorien und Legenden, teils religiösen Ursprungs. Wann, wo und wer Kaffee das erste Mal entdeckte, ist ungewiss. Aber die Fachwelt ist sich einig, dass die ersten Kaffeekirschen in der äthiopischen Region Abessinien wuchsen.

Woher kommt der Name „Kaffee“?

In der Region Kaffa im Hochland von Äthiopien, fand Kaffee seinen Ursprung. Diese Region gilt jedoch nicht als Namensgeber. Der Name kommt vielmehr aus dem Arabischen. Das arabische Wort "qahwa" heißt so viel wie Lebenskraft, Stärke oder pflanzliches Getränk. Diese poetische Beschreibung nutzen gläubige Moslems für Wein, der ihnen verboten ist. Die Beschreibung stand für die belebende Wirkung, die auch Kaffee so beliebt macht. Die Türken nannten das Getränk “kahweh”. Wegen der anregenden Wirkung tranken sie anstelle des vergorenen Traubensaftes Kaffee und nannten ihn den “Wein des Islam”.

Das neu entdeckte Getränk verbreitete sich schnell in den Regionen der islamischen Kultur. Wie aus Schriften hervorgeht, hat es im 14./15. Jahrhundert Frühformen der Kaffeeplantagen im Jemen gegeben. Die Anfänge des Kaffeeanbaus liegen noch weiter zurück. Rückkehrer der Kreuzzüge brachten Gewürze und später Kaffee mit und beschritten damit neue Handelswege.

Da die Kirschen auf der Reise in den Jemen schnell verdarben, versuchten die Händler Kaffeepflanzen in der Heimat anzubauen. So entstanden die ersten Kaffeeplantagen im Jemen. Wichtigster Umschlagsplatz in dieser Zeit wurde das Hafenstädtchen Mokka, ein bedeutender Name für ein wunderbares Getränk. Der Name Mokka wurde zum Synonym für die arabische Art, Kaffee zuzubereiten.

Es begann mit Koffein

Ursprünglich aßen die Araber die roten, kirschenähnlichen Beeren als ganze Frucht. So wie unsere Kirschen. Dann kam ihnen die Idee, die Kerne herauszulösen, diese zu mahlen und mit tierischem Fett zu verarbeiten. Diese Paste stand ihnen auf den langen Reisen als natürlicher Energiespender zur Verfügung. Sie konsumierten damit den ersten Kaffee to go!

Ungefähr im Jahre 1000 begann man, die grünen Kerne zu einem aromatischen Getränk zu kochen. In den nächsten drei Jahrhunderten erfanden die Araber das Kaffeerösten und das Mahlen. Auch heutzutage trinken die Araber viel Kaffee, allerdings anders zubereitet als bei uns.

Kaffee und der Glaube

Der muslimische Glaube verbietet den Genuss von Alkohol, deshalb lieben viele Araber ihren Kaffee und den leicht berauschenden Charakter dieses Getränks. Mekka-Pilger verbreiteten den Kaffee im 15. Jahrhundert in die ganze arabische Welt. Begeistert von dieser Art des neuen Lebensgefühls, tranken sie überall plötzlich Kaffee. Zur Gebetsstunde in den Moscheen und in Kaffeeschenken diskutierten die Leute, spielten Backgammon und entspannten. Diese Lebensfreude missfiel den Geistlichen und Rechtsgelehrten und sie ließen die „Kaffeehöhlen“ wieder schließen.

Die Schließung war aufgrund vieler Anhänger des belebenden Getränks nicht von langer Dauer. Zum Glück. Denn der Sultan von Kairo war ein Fan von Kaffee. Er hob das Verbot wieder auf und empfahl das Getränk als „gottgefällig“. Er durfte von allen Muslimen, Männern und Frauen, getrunken werden. Ehemänner wurden sogar angehalten, ihre Frauen mit Kaffee zu versorgen.

Das Kaffee-Geheimnis

Jahrelang verfügte die arabische Welt über das Monopol des Kaffeehandels und hütete den Kaffeeanbau wie ein Geheimnis. Um den Transport der Kaffeebohnen zu verhindern, überbrühten sie zu Beispiel die rohen Bohnen mit heißem Wasser. Die Bohnen keimten dadurch nicht mehr und sie verhinderten den Kaffeeanbau in anderen Ländern.

Handelsinteressen und politische Ausdehnung bestimmten bald das Weltgeschehen. Die Kolonialmächte krempelten die ganze Welt um. In dieser Zeit fiel das arabische Kaffeemonopol. Alten Überlieferungen nach brachten Inder als erste keimfähige Kaffeebohnen illegal in ihre Heimat, um selber Kaffeepflanzen zu züchten. Im Jahr 1616 entwendeten Niederländer Pflanzen, um diese in ihren Kolonien zu züchten. Ab 1658 bauten die Bewohner zum Beispiel auf Sri Lanka, Java, Timor, Sumatra, Bali und Sulawesi Kaffee an.

Kaffeehandel als Teil der Kaffee-Geschichte

Der wirtschaftliche Aufstieg der europäischen Länder brachte den Ausbau von Handelswegen mit sich. Der Kaffeehandel entwickelte sich schnell und Kaffee wurde für die Kolonialmächte ein wichtiges Handelsgut. Da der Kaffeekonsum in Europa und Nordamerika schnell wuchs, entwickelte sich Kaffee zu einem wichtigen Gut. Die Kaffee-Geschichte nahm ihren Lauf. 1591 erwähnte und illustrierte der italienische Arzt und Botaniker Prosper Alpinus erstmalig den Kaffeestrauch. Schon damals befassten sich die Menschen also mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Kaffee.

Als die Türken im 16. Jahrhundert den Jemen, Syrien und Ägypten eroberten, gelangten die arabischen Kaffeeplantagen in ihren Besitz. Schnell avancierte Kaffee in der Türkei zu einem beliebten Getränk und 1554 eröffnete das erste Kaffeehaus in Konstantinopel. Man nannte die Kaffeehäuser „Taverne ohne Wein“ und begründete die Kaffeehaus-Kultur. In angenehmer Atmosphäre und Gesellschaft einen Kaffee zu trinken, hübsch dekoriert, entspannend und anregend zugleich: dieses Ritual war bald wichtiger Bestandteils des Alltags.

Kaffeerösterei und Kaffeehäuser

Ein Gebot es Islams ist die Gastfreundschaft. Indem sie Gäste im Kaffeehaus bewirteten, konnten Kaffeetrinker das Gebot erfüllen, ohne die Gäste nachhause einladen zu müssen. So entwickelte sich die Kaffeehaus-Kultur, Privates im Öffentlichen Raum zu erledigen. Dazu bedarf es einer guten Kaffeerösterei, damals wie heute. Gastfreundschaft bedeutet, seinen Gästen ein gutes Getränk anzubieten, bei dem der köstliche Duft bereits eine Anerkennung ist.

Kaffee-Geschichte in der Moderne

Bis heute ist es noch üblich, in gesellschaftlicher Runde einen Kaffee zu trinken. Die Frage „Treffen wir uns auf einen Kaffee?“ gilt als unverfänglicher Anfang für eine neue Beziehung. In öffentlichem Raum und doch privat, finden wir immer die richtige Distanz. Auch die komplizierteren Themen können wir besser behandeln, wenn wir sie in angenehmer Atmosphäre bei einer Tasse Kaffee angehen. Heute noch ist es nicht ungewöhnlich, bedeutende Geschäfte beim Kaffee abzuschließen.

Wie es weitergeht mit der Geschichte des Kaffees, erfahren Sie in Kürze im zweiten Teil unserer Kaffee-Geschichte aus der Kaffeerösterei Ihres Vertrauens :-)