Ein Kaffee am Morgen ist für viele ein unverzichtbares Ritual. Das Koffein putscht und lässt einen so richtig aufwachen. Kaffee ist nicht das einzige Getränk, welches einen hohen Gehalt an Koffein aufweist. Sie müssen oder wollen auf das schwarze Elixier verzichten? Dann machen Sie sich auf einen Koffeinentzug gefasst. Was bei einem Koffeinentzug mit Ihrem Körper passieren kann und wie lange Entzugserscheinungen anhalten können – das und vieles mehr haben wir für Sie im folgenden Artikel zusammengefasst.

Entkoffeiniert – Wenn Kaffeekonsum Kopfweh bereitet

Die Körper von uns Menschen reagieren sehr individuell, sodass es schwer ist, ein gesundheitliches Thema zu pauschalisieren. Es gibt Personen, die aufgrund von Krankheit oder eines zu hohen Blutdrucks auf Kaffee verzichten müssen. Andere verfügen über einen sensiblen Magen-Darm-Trakt. Diese Personen können den Kaffee oft schwer verdauen, was auf die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure zurückführen kann.

Nach der vierten Tasse Kaffee können Symptome wie Durchfall oder Kopfschmerzen in den Vordergrund treten. Selbst wenn Sie von heute auf morgen auf Koffein verzichten, dann könnte Kopfschmerzen hinter der Stirn ein Resultat des Verzichts sein. Unser Tipp: Zitronen-Wasser hilft bei Darm-Problemen. Flüssigkeit kann bei Kopfschmerzen unterstützend wirken und sollte bei einem Koffeinentzug auf keinen Fall fehlen!

Kaffeeentzug – Wann er sinnvoll ist und die typischen Entzugserscheinungen

Viele andere Pflanzen produzieren ebenfalls Koffein, um sich vor dem Hunger der Insekten zu schützen. Sie finden Koffein in Tee, Kakao und in der Guarana-Pflanze. Ein Koffeinentzug ist bei einem moderaten Konsum nicht notwendig. Leiden Sie an körperlichen Beschwerden, sollten Sie einen sanften Entzug in Erwägung ziehen. Wenn Sie von heute auf morgen auf Kaffee verzichten, dann können folgende drei Symptome in Ihren Alltag treten:

  • Verstopfung: Die schlechten Nachrichten zuerst. Kaffee wirkt harntreibend und kurbelt die Funktion der Verdauungsorgane an. Verzichten Sie von heute auf morgen auf Kaffee bzw. Koffein, können Sie unter Verstopfungsproblemen leiden. Unser Tipp: Trinken Sie morgens direkt nach dem Aufstehen ein Glas Zitronen-Wasser. Erstens wirkt es belebend und zweitens kurbelt es Ihre Verdauung an.
  • Kopfschmerzen: Woher die Kopfschmerzen bei einem Koffeinentzug kommen ist umstritten. Das Ausbleiben des Koffeins spielt hier eine tragende Rolle. Trinken Sie für jede getrunkene Tasse Kaffee mindestens die gleiche Menge an Wasser. Bei einem Koffein-Entzug fordert Ihr Körper mehr Flüssigkeit, als Sie normalerweise benötigen.
  • Verbesserter Schlaf: Verzichten Sie mindestens sechs Stunden vor dem Schlafen auf Koffein, so kann sich dies sehr positiv auf Ihren Schlafrhythmus auswirken. Eine Studie, die im „Journal of Clinical Sleep Medicine“ veröffentlicht wurde, zeigte deutlich, dass sich der Schlaf verbesserte, ohne den Konsum von Koffein.

Ärzte sind sich heute noch nicht einig, ob die übermäßige Einnahme von Koffein zu einer Abhängigkeit/Sucht im medizinischen Sinne führen kann. Im europäischen Klassifizierungssystem existiert die Koffeinsucht; amerikanische Ärzte stufen die gleichen Symptome als „koffeinbezogene“ Störung ein. Unumstritten ist, dass ein plötzlicher Verzicht auf Kaffee Entzugserscheinungen mit sich bringen kann. Schrauben Sie Ihren Kaffee-Konsum nicht von heute auf morgen auf Null. Verringern Sie in den nächsten Wochen Ihren Konsum Schritt für Schritt.

Kann ich mehr als vier Tassen Kaffee trinken?

Je mehr Kaffee Sie zu sich nehmen, desto höher steigt Ihre Toleranz gegenüber dem Koffein. Im Zusammenhang mit einem Koffeinentzug empfehlen wir nach diesem den Körper langsam an Koffein zu gewöhnen. Stellen Sie sich einen Kaffee-Junkie vor, der mehr als sechs Tassen am Tag zu sich genommen hat. Nach einem erfolgreichen Kaffee-Entzug von beispielsweise vier Wochen, ist die gleiche Anzahl an Tassen eher nicht zu empfehlen. Sie sollten den Körper langsam an das Koffein gewöhnen. Ihr Hormonhaushalt und Ihr Magen-Darm-Trakt werden es Ihnen danken. Fangen Sie mit einer hellbraunen Arabica-Sorte an und gewöhnen Sie sich und Ihren Magen allmählich an die aufputschende Wirkung.

Espresso-/Kaffee-Sucht – anregende Wirkung von Koffein

Der lange Schwarze zum Wachwerden, der Espresso nach dem Mittagessen und der Verlängerte am Nachmittag zu einem schönen Stück Kuchen. Nach Wiener Tradition verfügen auch wir Deutschen über einen außerordentlichen Sinn für Genuss. Doch Achtung! Schnell häufen sich die Tassen und wir zählen nach der Arbeit bereits den fünften Kaffee. Nach 200 Milligramm Koffein im Blut kompensiert unser Körper den Überschuss und beugt somit einer völligen Verausgabung vor. Bleibt unsere tägliche Dosis Koffein aus, so kann dies schnell zu Reaktionen wie Schlaflosigkeit, Unruhe, Kopfschmerzen oder Herzrhythmusstörungen führen.

Besonders müde? Führt Kaffee-Entzug zur Erschöpfung?

200 Milligramm entsprechen etwa sieben Tassen Espresso. Nach Einnahme dieser Dosis erkennt unser Gehirn den Überschuss und fängt an, unsere Rezeptoren zu verdichten. Nach dem Verbrauch der „Kaffee-Energie“ werden wir also wieder müde.

Unser Körper kann sich an jeden Zustand gewöhnen. Nach zwei Wochen sind wir derartig an Koffein gewöhnt, dass uns beim Fehlen dieses Stoffes sofort Müdigkeitserscheinungen in den Vordergrund treten. Das Gehirn schreit: „Gib mir Koffein!“ Das chemische Ungleichgewicht kann neben Müdigkeit auch Kopfschmerzen oder andere beschriebene Symptome herbeiführen. Ob zum Koffein hin oder vom Koffein weg: Stellen Sie Ihren Körper langsam um, sodass er sich an Ihre persönliche Umstellung bestmöglich gewöhnen kann.