„Mensch Kaffee“ mit Barista Marco Pagliaro

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Die Serie der Kaffeerösterei Martermühle zum Thema Kaffeekultur: „Mensch Kaffee", mit Marco Pagliero.
Marco arbeitet als Barista in unserem Rösterei-Café in Aßling und an der REWE-Kaffeebar in Grafing. Darüber hinaus vertritt er uns auf Veranstaltungen, bei denen wir unseren Kaffee ausschenken. Das sind zum Beispiel Verkostungen in REWE- und Edeka-Märkten, in denen unser Kaffee verkauft wird.

Schon seit Beginn seines Berufslebens interessiert sich Marco für die vielfältige Kaffeekultur. Diverse Baristakurse bis hin zum SCAE-Zertifikat mit sehr gutem Abschluss begleiten seinen Weg. Als gelernter Bächereifachverkäufer arbeitete er im ARAN-Kaffeehaus (Brotgenuss & Kaffeekult) und spezialisierte sich dort schnell an der Siebträgermaschine. Das Thema Kaffee gewann eine immer größere Bedeutung und so nahm alles seinen Lauf.

Teilnahme am Latte-Art-Contest u.a. mit Barista-Weltmeister Christian Ullrich, Besuch des Coffee-Festivals in London usw. Marco tauchte immer weiter in das Thema ein und konsequenterweise arbeitet er nun seit einiger Zeit in einer Kaffeerösterei, nämlich bei uns in der Martermühle. Hier bildet Marco sich weiter, wo er kann. Er schaut den Röstmeistern beim Rösten über die Schulter und sein nächstes Ziel ist der Besuch einer Kaffeeplantage. Wir sind froh, dass er unsere Kaffeekultur mit seinem Können bereichert und fragten ihn zu seinen privaten Vorlieben:

 "Mensch Kaffee", Folge 18, eine Interviewreihe der Kaffeerösterei Martermühle (www.martermuehle.de)


Wie trinken Sie Ihren Kaffee am liebsten?

Ich trinke am liebsten einen kräftigen Espresso. Da bin ich vielleicht ein typischer Italiener. Milch nehme ich nicht, die vertrage ich nicht so gut. Wenn ich Zucker nehme, dann einen braunen. Mir ist es wichtig, dass es sich um guten Rohkaffee handelt. Der Espresso soll kräftig sein, aber nicht zu heiß geröstet. Filterkaffee trinke ich selten, aber auch da ist es essenziell, dass der Kaffee bzw. die Kaffeemischung von guter Qualität sind. Die Kaffeezubereitung ist ebenso sehr wichtig, damit der Kaffee gut schmeckt. Latte Macchiato trinke ich nicht so gerne, da ist mir der Milchanteil zu groß.

Wie viel Tassen trinken Sie pro Tag?

Ich trinke normalerweise vier bis fünf Tassen Espresso pro Tag. Das ergibt sich so durch den Alltag und bedeutet für mich jedes Mal ein großes Vergnügen. Auch wenn ein Espresso ein kleines Getränk ist, genieße ich jeden Schluck.

Zu welcher Uhrzeit schmeckt Kaffee am besten?

Der erste Espresso am Tag, also in der Früh, ist immer ein besonderer Genuss. Obwohl bei mir die Uhrzeit keine wichtige Rolle spielt. Ich trinke auch abends gerne Kaffee, das anschließende Einschlafen bereitet mir dabei keine Probleme.

Was gehört zu Ihrer persönlichen Kaffeekultur? 

Ich brauche nichts Bestimmtes zum Kaffee, aber gute Gesellschaft bedeutet mir viel. Freunde, Familie oder einfach nette Leute um mich herum sehe ich als perfekte Begleitung zum Kaffee. Das ist meine persönliche Kaffeekultur und bedeutet für mich Entspannung. Dennoch sehe ich Kaffee auch als Energiespender und Motivationshelfer. Ein Espresso als Koffeinkick vor einer größeren Aufgabe (zum Beispiel einer Reservierung mit vielen Personen) wirkt dabei Wunder.

Welches Kaffeezubehör steht in Ihrer Küche?

In meiner Küche stehen eine Bialetti (italienischer Herdkocher, ein Muss für jeden Italiener), eine French Press (Kaffeezubereiter, auch Stempelkanne genannt) eine Kaffeemühle und ein Wasserfilter. Für eine Siebträgermaschine ist meine Küche leider zu klein. Aber ich habe immer gute Espresso- sowie Kaffeebohnen da. Mit der Kaffeemühle mahle ich frisch, das gefällt mir besser, als gemahlenen Kaffee zu kaufen. Das Aroma entfaltet sich einfach noch besser, wenn der Kaffee frisch gemahlen ist. Für das perfekte Wasser nehme ich einen Wasserfilter, da das Wasser in Bayern sehr hart ist und somit dem Aroma nicht guttut.

Welchen Kaffeemoment werden Sie nie vergessen?

Einen besonderen Kaffeemoment erlebte ich in meiner Ausbildung, als mir zum ersten Mal das Herz im Cappuccino gelang. Darauf hatte ich lange hingearbeitet, denn komischerweise gelang mir das Farnblatt viel schneller. Aber das Herz zu gießen, fand ich anfangs echt schwer. Also übte ich fleißig, sah mir You-Tube-Videos an und besuchte Latte-Art-Kurse, zum Beispiel bei Goran Huber in Innsbruck. Als mir dann das Herz gelang, erlebte ich einen besonderen Moment der Kaffee-Freude!

Mit wem und wann trinken Sie am liebsten Kaffee?

Ich trinke sehr gerne gemeinsam mit guten Freunden meinen Kaffee. Zum Beispiel am Wochenende oder nach dem Essen. Das kann auch während der Arbeit in der Kaffeerösterei sein oder wenn ich meinem Vater in seinem italienischen Restaurant aushelfe. Hauptsache die Gesellschaft ist nett und man gönnt sich zusammen einen kurzen Moment der Pause und des Genusses.

Kaffeekultur: An was denken Sie, wenn Sie Kaffee riechen?

Kaffee zu riechen ist auf alle Fälle ein angenehmes Gefühl und ein toller Geruch! Wenn ich Kaffee rieche, verbinde ich das außerdem mit Arbeit, aber positiv. Das Thema „Riechen“ steht ganz oben auf meiner Liste der Weiterbildung. Ich finde Sensorik sehr spannend und möchte meinen Geruchssinn noch besser schulen. Grundsätzlich interessieren mich Getränke allgemein, wohl auch resultierend aus meinem gastronomischen Hintergrund. Und Kaffee toppt natürlich alle Getränke!

Ihr Geheimtipp für das beste Café im Ausland?

Da fällt mir spontan ein Café in London ein. Leider weiß ich den Namen nicht mehr. Es war eine Rösterei in einem Fabrikgelände. Sie boten dort Frühstück und leckeren Kaffee an. Oben befanden sich einige Tische und man konnte runter auf den Röster sehen, wo weitere Tische standen. Die authentische Atmosphäre überzeugte uns sofort und begeisterte uns nachhaltig.

Wie sieht Ihr Lieblingskaffeebecher aus?

Einen bestimmten Lieblingskaffeebecher habe ich nicht. Auf keinen Fall darf es ein Wegwerf-Becher sein, die vermeide ich konsequent. Ich trinke am liebsten aus dickwandigem Porzellan, aber das Design bzw. der Hersteller ist mir nicht wichtig. Hauptsache, der Kaffee darin schmeckt! Ich habe mir vor einiger Zeit geschworen, nie mehr schlechten Kaffee zu trinken. Hier in der Rösterei sitze ich ja an der Quelle für guten Kaffee. Schwierig wird es nur, wenn ich eingeladen bin. Da muss man dann manchmal sehr diplomatisch sein (Lächelt)