Kennen Sie das? Sie möchten gerne einen Kaffee trinken und stehen an der Kaffeebar, um zu bestellen. Nun fällt Ihr Blick auf die Getränkekarte. Nicht nur italienische Getränke wie Cappuccino und Co. lesen Sie dort, sondern auch eine Auswahl von Kaffees zum Filtern und einen Flat White. Oder darf’s ein Kaffee aus der Stempelkanne sein? Jetzt ist es hilfreich zu wissen, wie Ihr perfekter Kaffee aussehen soll!

Die richtige Kaffeebestellung

„Nein, ich möchte ihn nicht gebrüht, sondern aus dem Siebträger, mit Druck hergestellt und einer schönen Crema". Das ist doch mal eine Auskunft! Und schon geht es weiter: "Ok, dann einen Milchkaffee, Cappuccino, Caffè Latte oder einen Flat White"? Immer häufiger bieten trendige Kaffeebars diesen Flat White an. In der Kaffeeszene ist der neue Begriff in aller Munde. Doch was erhalten wir von dem Barista, wenn wir einen Flat White bestellen? Was ist der Unterschied zu einem Cappuccino und einem Caffè Latte?

Kaffeeprofis sind sich darüber einig, dass der Flat White ein Getränk aus Espresso und cremig geschäumter Milch ist, bei dem die Tasse ohne viel Schaum randvoll gefüllt ist (daher der Name Flat White: Flacher Weißer). Mit Latte Art soll er verziert sein, das sind schöne Mustern auf der Schaumoberfläche. Das ist auch schon alles, über das man sich einig ist. Überall auf der Welt gibt es unterschiedliche Interpretationen dieses Getränks. Von Café zu Café unterscheiden sich die Zubereitungsweisen und der Kunde überlässt es dem Zufall, welches Getränk ihm nun serviert wird.

Was ist ein Flat White Kaffee?

Um das zu verstehen, begeben wir uns kurz auf die Reise in die Vergangenheit. Die Entstehungsgeschichte des Flat White liegt nämlich schon einige Jahrzehnte zurück. Seinen Ursprung hat das Getränk Down Under, am anderen Ende der Welt. Italiener und Engländer, die nach dem zweiten Weltkrieg nach Australien auswanderten, brachten den Ozeaniern ihre Kaffee- und Teekultur mit. Diese eröffneten viele kleine Cafés und boten unterschiedliche Kaffeespezialitäten an. Engländer sind bekannt für ihre Teezeremonie, nicht für gute Kaffees. Sie orientierten sich bei der Cappuccino-Technik an ihrer Teezubereitung und kreierten so den Flat White.

Seit den 80er Jahren gewann das Kaffeehandwerk überall auf der Welt an Bedeutung. Wir nennen diese Bewegung die dritte Welle oder „Third Wave“. Baristas in aller Welt perfektionierten die Schaumoberfläche mit professionellen Eingießtechniken. Herzmotive, Blumen, Schwäne und andere tolle Motive nennt man Latte Art. Sie sind essentiell für einen guten Flat White und Bestandteil von Weltmeisterschaften. Ob die Australier oder die Neuseeländer den Flat White als erstes ausschenkten, weiß man nicht genau. Beide Länder sind heutzutage Vorreiter, wenn es um eine perfekte Ausführung des Flat White geht.

Flat White Kaffee auf Weltreise

Geschäftsreisende und Urlauber brachten diese schöne Art des Cappuccinos nach Europa und Nordamerika und schufen ein neues, trendiges Getränk. Vor allem in den bekannten Großstädten fordern immer mehr Kaffeefreunde einen Flat White. Seit einigen Jahren steht das Getränk auf den Kaffeekarten der großen amerikanischen Coffee-Shop-Ketten. Jedoch verbindet jedes Land etwas anderes mit dieser neuen Kaffeespezialität und bereitet sie anders zu.

Im Geburtsland des Flat White avanciert er zum wichtigen Getränk, nicht selten sieht man Warteschlangen vor den Cafés. In anderen Ländern wie zum Beispiel Irland ist er momentan ein Modetrend, die weitere Entwicklung wird sich zeigen. Einige Länder wie Griechenland schwören auf ihre landestypischen Kaffeegetränke, der Flat White ist ihnen egal. In vielen Foren diskutieren Baristas über die richtigen Mengen und Tassengrößen für einen Flat White. Diskussionen darüber, wie heiß der Flat White sein darf und ob ein einfacher Espresso oder ein Ristretto Doppio hineingehören, sind genauso häufig zu hören wie Gespräche über den richtigen Milchschaum.

Diese Aussage eines Prager Baristas bringt es auf den Punkt: "Als Barista ist es mein Job, zu erkennen, was der Kunde wünscht. Ich versuche nicht, den Kunden zu belehren, sondern ich versuche, ihm einen Kaffee zuzubereiten, der ihm schmeckt. Ich arbeite in einem Kaffeeladen und nicht auf einer Barista-Meisterschaft.“ Genauso soll es sein: Der Kunde soll zufrieden sein und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Die richtige Zubereitung eines Flat White:

Trotzdem gibt es eine Richtlinie zur Orientierung. Und so geht's: Als erstes bereiten Sie einen einfachen Espresso oder einen doppelten Ristretto zu, ganz nach Ihrem Geschmack. Ein doppelter Ristretto ist ein doppelter Espresso mit weniger Wasser ergibt einen konzentrierten Geschmack. Zum Espresso geben Sie aufgeschäumte Milch, die wesentlich flüssiger sein sollte als beim Cappuccino. Man nennt diesen Milchschaum in der Fachsprache Mikroschaum, er eignet sich hervorragend für Latte Art.

Der Cappuccino dagegen setzt sich in der Regel aus einem einfachen Espresso und zwei Teilen Milchschaum zusammen. Einem flüssigen Teil und einer festeren Milchschaumhaube. Diese ragt meist leicht über den Tassenrand heraus und gilt somit nicht mehr als „flat“. Ein Caffè Latte besteht auch aus dünnflüssigem Schaum und wird häufig in einem Glas serviert. Normalerweise ist er nicht so kräftig wie ein Flat White, da mehr Milch dazugegeben wird. Caffè Latte finden Sie in Deutschland allerdings nicht auf vielen Menükarten.

Und jetzt ran an die Maschine!

Haben Sie zuhause eine Milchdüse, die guten Milchschaum erzeugt? Dann sollten Sie die verschiedenen Milchschaum-Konsistenzen ausprobieren. Kreieren Sie Ihr eigenes Lieblingsgetränk! Und probieren Sie, einen Cappuccino, einen Espresso Macchiato, einen Caffè Latte und einen Flat White zu zaubern! Mit etwas Übung bringt das großen Spaß und tolle Erfahrungen! Der Espresso dafür sollte von guter Qualität sein, damit das Getränk angenehm und lecker ist. Bestellen Sie Ihren Espresso online bei uns, wir rösten täglich frisch und Sie erhalten ein Spitzenprodukt!

Sie benötigen für den Flat White:

  • Eine für die Milchschaumzubereitung geeignete Düse/Lanze (Vollautomat oder Siebträger, der Druck muss ausreichend groß sein, um einen guten Schaum herzustellen)
  • Ca. 30 ml Espresso (hängt von Ihrem persönlichen Geschmack ab)
  • Ca. 100 ml Milch (gerne mit einem Fettgehalt von 3,5 % oder mehr) für einen feinporigen Milchschaum
  • Eine Menge Übung und Geduld – Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Der Milchschaum macht’s – der wichtigste Unterschied

Beim Flat White versetzen Sie die Milch minimal mit Luft, die Konsistenz des Milchschaums ist fast flüssig und verbindet sich deshalb gut mit dem Espresso. Sie dürfen für diesen Schaum nicht so viel Luft in die Milch geben wie beim Cappuccino. Das bekannte Zischen sollte nicht lange zu hören sein, sonst kommt zu viel Volumen in den Schaum. Er soll aber flüssiger und cremiger sein. Es ist ein Geschmackserlebnis der besonderen Art, einen gut gemachten Flat White zu trinken.

In einem hochkarätigen Café in Florenz bestellte ich mir kürzlich einen Flat White und für meinen Mann einen Cappuccino. Der Barista stellte mir die beiden Tassen hin, die Sie oben im Bild dieses Blogbeitrags sehen. Auf meine Frage, was der Unterschied sei, sagte er: "Der Cappuccino ist mit einem einfachen Espresso zubereitet, der Flat White mit einem doppelten". Der Milchschaum war identisch und auf der Kaffeekarte stand keine weitere Beschreibung. Nun gut. Geschmeckt haben sie mir beide!

Endlich funktioniert unsere Kommentarfunktion – Probieren Sie es aus! Haben Sie Erfahrungen mit einem Flat White gemacht? Wie wurde er Ihnen serviert und was verstehen Sie darunter? Wir freuen uns über Ihren Beitrag!