Warum die Wasserqualität beim Kaffeekochen einen (entscheidenden) Unterschied bedeuten kann.

Neulich auf einer Küchenparty gegen 22:17 Uhr. Ein Kaffee-Enthusiast erzählt einem Kumpel von der Bedeutung des Wassers für eine gute Tasse Kaffee. Sein Gegenüber verdreht leicht genervt die Augen. Um was er sich denn bei der Zubereitung bitte schön noch alles Gedanken machen solle? Der Enthusiast – jetzt erst recht motiviert – startet eine spontane Blindverkostung und serviert zwei Kaffees: einen mit regulären Leitungswasser, einen mit zuvor gefiltertem. Der Tester kann es kaum glauben, er schmeckt den Unterschied auf den ersten Schluck. Kurz: Beim Kaffee aus ungefiltertem Wasser kommen deutlich weniger Aromen durch. Tatsächlich löst der starke Einfluss des Wassers auf den Kaffee immer wieder Erstaunen aus.

Wenig Aufwand, viel Gewinn

Muss deswegen jetzt jeder Kaffeetrinker sein Leitungswasser zur Analyse ins Labor schicken? Natürlich nicht. Wer mit seinem Kaffee aus Leitungswasser soweit zufrieden ist und keine Lust auf noch mehr Verfeinerung hat, kann ihn ruhig weiter trinken wie bisher. Andererseits: Wer bereit ist, sich ein wenig mit dem Thema zu beschäftigen, kann seinen Kaffeegenuss auf jeden Fall weiter steigern, ganz einfach und ohne Labor – Versprochen!

Dafür hilft es zunächst, sich daran zu erinnern, dass jeder Kaffee zu 98 Prozent aus Wasser besteht. Kein Wunder, dass es auch für den Geschmack eine Rolle spielt. Je härter das Wasser, desto mehr Mineralien stecken darin und die wiederum können die Aromen der Bohnen neutralisieren. Im schlimmsten Fall schmeckt der Kaffee fad. Anders herum gilt: Je weicher das Wasser, desto weniger Mineralien, desto größer die Gefahr, dass sich störende Inhalte aus dem Pulver lösen und der Kaffee sauer oder bitter schmeckt. Den entsprechenden Test kann jeder selbst machen: Einfach eine Tasse Kaffee mit Leitungswasser kochen und eine mit stillem Wasser aus dem Supermarkt.

Am besten filtern

Erweist sich das Wasser als zu hart, kann man zunächst mit einer leichten Erhöhung der Kaffeedosis gegensteuern oder die Bohnen feiner mahlen. Wenn das nicht ausreicht, bietet sich ein Filter an. Manche Wasserhähne verfügen über integrierte Modelle, eine separater Behälter mit austauschbarem Aktivkohlefilter funktioniert aber genauso gut und ist vor allem deutlich günstiger. Und wer ihn einmal angeschafft hat, weiß auch, wie er seine Freunde auf der nächsten Küchenparty überraschen kann.