Viele Einzelschritte sind zu beachten um aus der Bohne das Beste herauszuholen. Wie aromatisch der Kaffee schlussendlich ist, ist vom Mahlgrad als auch von der Extraktion abhängig.
Bevor die Kaffeebohnen nach der Röstung weiterverarbeitet werden können, brauchen sie zunächst eine Ruhepause.
Kleinste Partikelchen innerhalb der Kaffeebohne bewegen sich noch zu stark durch die vorhandene Restwärme. Dadurch ist die Restfeuchtigkeit, die noch im Kaffee enthalten ist, zu unregelmäßig verteilt. Dies hat zur Folge, dass die Kaffeebohne eine ungleichmäßige Körnung aufweist. Zudem entstehen durch die Öle Rückstände.
Für die Qualität des Kaffees, den wir schließlich genüsslich trinken wollen, ist die Entscheidung für den richtigen Mahlgrad ausschlaggebend.
Weitere entscheidende Faktoren sind außerdem die Zubereitungsart als auch die Stärke der Röstung.
Hier unsere Empfehlung für die unterschiedlichen Zubereitungsarten:
Der Kaffee-Liebhaber weiß das: Besonders aromatisch schmeckt der Kaffee dann, wenn er unmittelbar vor dem Genuss gemahlen und frisch aufgebrüht wird. Dennoch: Nur wenn die Bohnen richtig gemahlen wurden, können die Inhaltsstoffe bei der Kaffee-Zubereitung in der optimalen Stärke extrahiert werden. Ist er zu grob oder zu fein, wird er leicht über- oder unterextrahiert. Auch der beste Kaffee kann durch den falschen Mahlgrad seine Aromen nicht entfalten. Man kann sich das ganz gut wie Wasser vorstellen, welches durch Sand oder Kieselsteine läuft.
Wie mahle ich den Kaffee am besten selbst?
Es gibt verschiedene Arten von Mühlen, die zum Mahlen von Kaffeebohnen verwendet werden. Propellermühlen beispielsweise zerkleinern die Bohnen wie mit einem Mixer. Im inneren der Mühle befindet sich ein drehendes Metallmesser. Das Mahlergebnis ist bei dieser Mühlenart jedoch sehr ungleichmäßig: Es entstehen sehr feine aber auch grobe Teilchen. Bei der Extraktion werden so die Stoffe und Aromen nur ungleichmäßig freigesetzt. Die feinen Partikel lösen zu viele Stoffe, wohingegen die grobkörnigen zu wenig Aromen freisetzen.
Aus diesem Grund empfehlen wir Scheiben- und Kegelmühlen. Die Mahlung der Kaffeebohnen entsteht durch zwei Scheiben, beziehungsweise zwischen Mühlenwand und Kegel. Der Abstand dazwischen lässt sich nach gewünschtem Mahlgrad einstellen. Erst wenn die Bohnen die eingestellte Zerkleinerung erreicht haben, fällt der gemahlene Kaffee in den Trichter. Durch diese Mahlung entsteht die gewünschte gleichmäßige Körnung, die für das sensorische Endergebnis entscheidend ist. Das Mahlwerk muss regelmäßig geschliffen werden, sodass es nicht abstumpft und scharf bleibt.
Tipp: Wenn Sie eine Kaffeemühle besitzen, die bereits beim Mahlen die Bohnen erhitzt, legen Sie unbedingt Pausen beim Mahlvorgang ein. Sie können so verhindern, dass die Bohnen zu heiß werden und ungeliebte Bitterstoffe freigesetzt werden.
Beim Kaffeemahlen werden die gerösteten Bohnen in Tausende von kleinen Teilen zerlegt. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche und damit auch der Kontaktbereich zwischen Wasser und Kaffeebohne. Durch die vergrößerte Oberfläche können sich deutlich mehr Inhaltstoffe und Aromen aus der gemahlenen Kaffeebohne lösen.
Das kann man ganz gut mit dem Kochen vergleichen: Würzt man ein Gericht mit einer ganz fein gehackten Chilischote, so bekommt das ganze Essen sehr schnell eine sehr scharfe Note. Gibt man nur eine halbierte Chilischote beim Kochen dazu und nimmt diese evtl. sogar nach dem Kochen wieder heraus, hat man nur eine dezente Schärfe.

Richtig zubereitet ist der Kaffee ein absoluter Genuss - eben eine Auszeit. Allerdings kann der Kaffee trotz des richtigen Mahlgrads nicht schmecken.
Dies kann verschiedene Ursachen haben.
Ist der Kaffee zu bitter oder sauer? Oder schmeckt er merkwürdig verbrannt? Häufig ist der wahre Grund, warum ihr Kaffee nicht schmeckt ein ganz einfacher.
- Falsche Brühtemperatur
- Schlechte Wasserqualität
- Inkorrekte Kaffeelagerung
- Alter Kaffee
- Kaffee in schlechter Qualität
- Falsche Kaffeemischung
- Falsche Dosiermenge
Während manche Kaffee-Liebhaber einen weichen und runden Geschmack bevorzugen, trinken andere ihren Kaffee gerne so stark, dass sie eine Woche nicht mehr schlafen können. Welcher Mahlgrad für Sie der Richtige ist, müssen Sie selbst herausfinden. Jedenfalls ist das Kaffeemahlen eine Wissenschaft für sich. Nur durch Ausprobieren und Tüfteln finden Sie Ihre ideale Rezeptur.
Gerne können Sie sich auch auf die Fachkenntnisse unserer Martermühlen Kaffee-Experten zurückgreifen. Wir beraten Sie gerne!
Beim Aufbrühens löst das Wasser die Inhaltsstoffe aus dem Kaffee: Generell können übrigens maximal 30 % der Bestandteile aus einer Kaffeebohne extrahiert werden. Doch 30 % ist nicht das Ziel, denn dann wird der Kaffee bitter. Für Kaffee-Freaks: Der von der SCAE (Speciality Coffee Association of Europe) als ideal empfohlene Extraktionsbereich liegt bei18-22 %.
Mit speziellen Refrektometern kann die Extraktionsstärke sogar technisch überprüft werden. Diese Tools sind aber sehr kostspielig und für den Heimbedarf nicht nötig. Letztendlich ist das Wichtigste: Der Kaffee muss uns schmecken.
Überextraktion
Ein fein gemahlener Kaffee darf nicht zu lange in Berührung mit dem Wasser bleiben, da sonst eine Überextraktion entsteht. Aus der Kaffeebohne können sich nicht nur die gewünschten Nuancen lösen, sondern auch viele Bitterstoffe und Gerbsäuren. Dies geschieht bereits, wenn mehr als 22 Prozent der Inhaltsstoffe einer Kaffeebohn herausgefiltert werden. Dies kann man auch mit bloßem Auge erkennen, wenn der Kaffee sehr dunkel ist. In diesem Fall schmeckt der Kaffee dann abstoßend bitter und zu intensiv. Beim Espresso ist der Rand der Crema schwarz, wenn der falsche Mahlgrad in der Maschine eingestellt ist. Der Espresso schmeckt dann bitter und leicht verbrannt.
Unterextraktion
Das Gegenteil: Hier fehlt ihm der Kaffee einfach an Körper. Werden weniger als 18 Prozent der Aromen extrahiert spricht der Kaffee-Experte von einer Unterextraktion. Der Kaffee schmeckt in der Regel sehr wässrig und schal. Zudem ist eine Unterextraktion erkennbar anhand seiner hellen Farbe. Auch die Crema ist zu hell, sehr dünn oder kaum sichtbar. Solch ein Kaffee schmeckt eher abgestanden und fade.
Espresso aus dem Siebträger
Mokka
Kaffeevollautomat
Espressokocher
Chemex
Filterkaffee
Aeropress
Sowden Softbrew-Kaffeezubereiter
Stempelkanne
Karlsbader Kanne
Hier finden Sie unseren Merkzettel zum Thema der perfekte-Mahlgrad und Kaffee Zubereitung als PDF.
Ganze Bohnen sind ganz einfach deshalb nicht geeignet, weil sie nur eine geringe Oberfläche haben im Vergleich zum gemahlenen Kaffee. Damit sich möglichst viele Inhalts- und Aromastoffe aus der Bohne lösen braucht das kochende Wasser für die Extraktion eine möglichst große Berührungsoberfläche. Die ganze Bohne kann in der kurzen Zeitspanne nur wenige Aromastoffe lösen, in der sich Wasser und Kaffee berühren und folglich kaum Inhaltsstoffe extrahieren.