Kaffeepreise: Schwankungen am Markt, Röststeuer und Fairtrade

Bevor die köstlichen Bohnen im kaffeeverrückten Europa ankommen müssen sie über die halbe Welt reisen und dabei mehrere Verabreitungsschritte durchlaufen.

Obwohl bei uns Deutschen ohne Kaffee überhauptnichts geht, wird unser Kaffeekonsum von anderen Ländern mit Leichtigkeit in den Schatten gestellt. 
Laut Statistiken wird 2017 ein Kaffeekonsum von nahezu sieben Kilogramm pro Kopf in Deutschland prognostiziert, was uns auf Platz acht der Weltrangliste setzen würde. Auf den vorderen Rängen liegen momentan die skandinavischen Länder, Österreich und Italien. 

Direkt an zweiter Stelle nach Erdöl ist Kaffee wichtigste Export-Rohstoff weltweit. Über 70 Staaten auf der ganzen Welt - der Großteil davon Entwicklungs- oder Schwellenländer - bauen Kaffee an. Weltweit verdienen in etwa 100 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit Kaffee.

Der größte Kaffeeproduzent ist Brasilien, gefolgt von Vietnam und Kolumbien. Kaffee Sao Silvestre und Santos aus Brasilien sowie Kaffee Columbia, feinste Kaffeesorten aus diesen Ursprungsländern, finden Sie in unserem Online-Shop www.martermuehle.de.

Wer oder was bestimmt den Kaffeepreis?

DER Kaffeepreis existiert nicht, es ist immer eine Kombination unterschiedlichster Faktoren: 

  • Ernteerträge 
  • Klimaeinflüsse 
  • Politische Stabilität in den Anbauländern 
  • Soziale und ökologische Standards 
  • Steuern und Vertriebskosten 
  • Handelsspanne 
  • Interessen der internationalen Finanzmärkte


Aufgrund der schieren Bandbreite an Qualität und verabreitungsmethoden sind die Kaffepreise sehr differenziert. Der von der ICO angegebene Kaffeepreis ist lediglich ein Durchschnitt aller gehandelten Preise auf dem Kaffeemarkt.

Spezialitäten & Co.

Spezialkaffees sind von dieser Berechnung ausgeschlossen, nicht zuletzt auch weil die Kaffees von den Röstern direkt bezogen werden und die Preise deshalb schwierig zu erfassen sind.

Was beeinflusst den Kaffeepreis?

An der Börse ist Kaffee ein stets gern gehandelter Rohstoff, was sich natürlich auch auf die Preise auswirkt. Doch auch andere, klassische Faktoren wie Angebot und Nachfrage nehmen Einfluss auf den Preis.

Die Wertschöpfungskette

Wie viele andere Produkte auch steigt der Wert von Kaffee mit jede einzelnen Verarbeitungs- oder Transportschritt. Alleine die vielfältigen Kosten in den Erzeugerländern haben großen Einfluss auf die Handelsmargen. Dies beinhaltet Kostenpunkte wie z.B. den Transport, die Aufbereitung und Sortierung, das Verpacken der Ware und die Lagerhaltung. Hinzu kommen verschiedene Steuern und Gebühren je nach Land.

Viele Verarbeitungsschritte und Handelsstufen muss der Rohkaffee durchlaufen, bis er endlich genussfertig bei uns in der Tasse landet. Doch auch in den Verbraucherländern fallen Kosten an, noch bevor der Kaffee den Endkonsumenten überhaupt erreicht: Qualitätssicherung, Lagerplatz, Zollgebühren etc. schlagen sich alle auf dem Preis nieder.

Röststeuer: Der Staat trinkt mit

In Deutschland gibt es seit dem 18. Jhdt. eine Röststeuer, welche in ihrer Form den Sondersteuern für Schaumwein, Alkopops, Branntwein und Tabak gleicht. Gegenwärtig verdient der Staat an jedem Kilo Kaffee stolze 2,19 €! Europaweit ist dies einer der höchsten Abschläge auf Kaffee!

Aus welchen Gründen schwankt der Kaffeepreis?

Obwohl die Bohnen für gewöhnlich schon in den Anbauländern gewaschen, getrocknet und verpackt werden, findet der grö0te Umsatz doch in den Intestriestaaten statt. An der Börse ist Kaffee eine viel gehandelte Ware, was sich dementsprechend auch in starken Kursschwankungen äußert, welche es Kaffeehändlern nicht einfach machen zukünftige Einkäufe verlässlich zu planen.

Währungen variieren – Kaffeepreise auch

Dass Währungsschwankungen eine wichtige Rolle für den Kaffepreis spielen zeigte der Beginn des Jahres 2015. Aufgrund Kursschwankungen zwischen US-Dollar und Euro stieg der Preis für Rohkaffee zeitweise um 40-60 cent pro Kilo. Eine Entspannung der Lage im August des Jahres sorgte dann für einen 30%-igen Preisabfall. Auch der Wertverlust der brasilianischen Währung erhöhte zeitweilig den Preis, da aufgrund einer befürchteten Dürre Ernteausfälle befürchtet wurden.

Fairer Handel und Öko-Kaffee

Die Mehrzahl an Kaffeeländern sind noch Entwicklungsländer, wie z.B. Brasilien, Kenia, Guatemala und Vietnam. Die Hauptabnehmer sind jedoch Industrieländer. Oftmals erhalten Kaffeebauern weniger Geld für ihre Kaffeebohnen als die Produktion eigentlich gekostet hat. Dies liegt daran dass in diesen Ländern soziale, ökologische oder qualitative Mindestanforderungen meistens ignoriert werden. 

Die Idee von fair gehandeltem Kaffe ist, da Abhilfe zu schaffen. Indem man den Kaffeebauern bessere Preise garantiert sollen die Bedingungen in den Anbauländern verbessert werden. 

Stabiler Kaffeepreis durch Fairen Handel?

Der faire Handel mit Kaffeebohnen bedeutet: durch die festen Preise welche nicht durch Brsenschwankungen beeinflusst werden bleibt der Kaffeepreis bei uns zu Hause stabil. 

Fairtrade-Kaffee beeinflusst Märkte

Deutschland liegt gleich nach den USA an Platz zwei der größten Kaffeeimporteure weltweit - angesichts der 100 Millionen Menschen welche in 70 Ländern der Welt in der Kaffeeindustrie tätig sind heißt das, dass wir einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Kaffeemarkt haben. Deshalb ist es umso wichtiger, den Markt auf faire und zukunftsträchtige Art und Weise zu beeinflussen!

Direct-Trade: Noch besser als Fair-Trade

Noch besser als Fair Trade jedoch ist Direct-Trade. Das bedeutet, Zwischenhändler fallen weg und der Handel erfolgt direkt mit dem einzelnen Bauern. Davon profitieren alle Seiten: Bauer, Röster und Kunde.

Wir von der Kaffeerösterei Martermühle setzen auf diese strenge Selbstverpflichtung zu einem neuen Miteinander. Dafür zahlen wir den Bauern Preise, die deutlich über den aktuellen Marktwerten liegen und ermöglichen ihnen so einen angemessenen Lebensstandard.

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